November
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Isaac
Chong Wai (Berlin) – Skulptur/Installation |
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Die Arbeitsweise von Isaac Chong
Wai ist vielfältig und integriert Performances, Video-Elemente,
Fotografien. Diese werden nicht selten zu installativen Raumanordnungen
gestaltet. Das Projekt Sweet Candies beispielsweise widmet sich dem
Thema Süßigkeiten und deren Fähigkeit, Genuss und Freude uneingeschränkt
zu teilen, in Zeiten in denen Dinge, an denen man sich erfreuen kann, zu
oft in den Hintergrund geraten. Dabei spielt der Künstler mit Textur
und Beschaffenheit der Süßigkeiten und verformt diese in
Alltagsgegenstände. Der 1990 in Guangdong/China geborene Künstler
studierte Bildende Kunst an der Hong Kong Baptist Universität sowie der
Bauhaus-Universität Weimar. Neben zahlreichen Ausstellungsbeteiligungen
u.a. Flucht im Maxim Gorki Theater Berlin oder Wechselraum im
Projektraum Deutscher Künstlerbund Berlin zeigte er in
Einzelausstellungen seine Werke, u.a. Was ist die Zukunft in der
Vergangenheit? Was ist die Vergangenheit in der Zukunft im
Bauhaus-Museum Weimar. Er lebt und arbeitet in Berlin und Hong Kong. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „falling exercise“, Performance, 2016 |
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chongwai.tumblr.com |
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Svea
Kellner (Bremen) – Kuration |
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Svea Kellner greift in ihrer für
Ahrenshoop konzipierten kuratorischen Tätigkeit die Natur als Rückzugsort
und Quelle der Inspiration und Erholung auf, die eine immer größere
Bedeutung erhält, erst recht in politisch aufwühlenden Zeiten. Sie
wird im weiter zu entwickelnden Projekt unter Beteiligung ehemaliger
Stipendiat*innen der zunehmenden Digitalisierung und Entmaterialisierung
die Natur einmal mehr entgegensetzen, um den unersetzlichen Wert dieser
nicht aus den Augen zu verlieren. Die vier vorgeschlagenen Künstler*innen
abstrahieren die Natur in ihren Werken auf unterschiedlichste Weise und
bringen das Extrakt des Urwüchsigen, des geglaubt Natürlichen und
Ursprünglichen in neue Formen. Mittels Video, Skulptur oder Fotografie
interpretiert die Kuratorin in der im Neuen Kunsthaus zu sehenden
Ausstellung das Verhältnis von Natur und unserem Tun auf neue Art und
Weise. Die 1984 geborene Kuratorin studierte Kulturwissenschaften und ästhetische
Praxis an der Universität Hildesheim. Sie kuratierte Gruppen- und
Einzelausstellungen bei der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen
e.V., beim Museum für Photographie Braunschweig e.V. oder bei
Erlebniskontor Bremen. |
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Abbildung: Svea
Kellner |
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Tereza
Kotyk (Wien) – Drehbuch |
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Tereza Kotyk erhielt das Förderstipendium
im Bereich Drehbuch, gemeinsam vergeben von Künstlerhaus Lukas und
Filmkunstfest Schwerin. In filmischen und fotografischen Serien setzt
sie sich auf poetische Weise mit individuellen Geschichten auseinander,
die oftmals nur in der Annäherung an eine Gefühlssituation auszuloten
sind. So dreht sich ihr erster Spielfilm Home is Here (2016) um die
Frage der Einsamkeit, die in der heutigen Gesellschaft auf vielen Ebenen
zu spüren ist und Menschen immer wieder mit der Verarbeitung von
Vergangenem und dem ‚Loslassen’ konfrontiert. Im Video 27 locks, 45
miles, 11 hours (2007) folgt Kotyk einem Kanalboot über 27 Schleusen
durch die Stadt Manchester, die früher Frauen Arbeit und Wohnort
gleichzeitig boten und von ihnen geschleust wurden. In Once and Again
(Re-Enactment) und Silent Tears (2011), ein Performance- und
Fotoprojekt, zeigt sie sich selbst in einer Performance zur
Verabschiedung von ihrer Großmutter, um sich dem Leben hinter dem
Eisernen Vorhang in Prag anzunähern. Die 1979 in Prag geborene und in
Wien aufgewachsene Autorin, Filmemacherin und Kuratorin studierte Kunst,
Kunstgeschichte und Media Studies (Kamera) an der Universität für
Angewandte Kunst Wien, den Universitäten Innsbruck und Dijon sowie
Schauspiel am Action Studio in Manchester und am Wajda Studio Warschau.
Es folgten Drehbuchausbildungen und Workshops. Ihre Arbeit wurde
mehrfach ausgezeichnet, da-runter als Writer in Residence im Gunnarshus
in Reykjavík sowie ein Certificate der Wajda Film School in Warschau
(EKRAN). |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „Home is Here“, Spielfilm, 2016 Foto: Elsa Okazaki |
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Ulla
Lenze (Berlin) – Prosa |
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Ulla Lenze ist seit ihrer
Kindheit eng mit Indien verbunden. Während sie später zunächst nach
eigenen Vorlieben, mitunter als Flucht immer wieder dorthin reiste, hat
sich ihre Sicht auf das Land und ihr Schreiben darüber während eines
Aufenthaltsstipendiums in Mumbai grundlegend geändert. Ging es zuvor,
beispielsweise um Spurensuche, Reisen und Fremdsein, bekamen die
gravierenden sozialen Probleme Indiens mehr Bedeutung. Auch auf ihren
vielfältigen Reisen nach Indonesien, Ägypten, Georgien, Irak und Iran
entstehen immer wieder interessante und einfühlsame Einblicke in andere
Kulturen, die in Essays u.a. im Feuilleton der FAZ, der NZZ oder der
ZEIT veröffentlicht wurden. Die 1973 geborene Autorin studierte
Schulmusik und Philosophie in Köln und schloss ihr Studium über Hegels
Lehre von der Dichtung ab. Die Frankfurter Verlagsanstalt veröffentlichte
ihre Romane Die endlose Stadt sowie Der kleine Rest des Todes. Archanu
wurde vom Ammann Verlag publiziert und Schwester und Bruder erschien
unter DuMont. Des Weiteren ist sie als Leiterin von Schreibwerkstätten,
als Moderatorin und Kuratorin tätig. Für ihre Romane erhielt sie
zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter für ihr Gesamtwerk
den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2016. |
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Abbildung:
Ausschnitt einer Leseprobe aus dem Roman „Die endlose Stadt“, 2016 |
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ullalenze.de |
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Heide
Schwochow (Berlin) – Drehbuch |
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Heide Schwochow ist Ehrengast im
Bereich Drehbuch, das gemeinsam mit dem Filmkunstfest Schwerin vergeben
wird. Über das Wesentliche ihrer Arbeit als Drehbuchautorin schreibt
sie: Man könnte meinen, das Vergangene sei tot. Weit entfernt, hat
nichts mit mir zu tun. Für mich ist das Gegenteil der Fall. Geschichten
aus der Vergangenheit setzen bei mir eine große Phantasie in Gang. Was
wäre wenn? Wie sähe die Gegenwart aus? Die 1953 geborene Autorin wuchs
in Bergen auf Rügen auf, studierte Pädagogik, arbeitete als Kellnerin,
Krippenerzieherin und Sozialarbeiterin bei geistig Behinderten bevor sie
Schauspielregie an der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin und am
Institut für Journalistik in Hannover studierte. Seit dem arbeitete sie
als Regieassistentin, Regisseurin und Autorin beim Radio-Feature, im
Theater und beim Hörspiel. Seit 2006 arbeitet sie als Drehbuchautorin,
dies in enger Zusammenarbeit mit dem Sohn Christian Schwochow zusammen
an den Filmen Martha und der Fliegende Großvater, Novemberkind, Die
Unsichtbare, Westen und Bornholmer Straße, bei denen er Regie führte.
Den zweiteiligen Fernsehfilm Landgericht realisierte Matthias Glasner.
Die Filme erhielten zahlreiche Nominierungen und Preise, unter anderen
den Grimmepreis 2015 für Bornholmer Straße und 2018 für Landgericht. |
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Abbildung:
Ausschnitt aus „Die Unsichtbare“, Spielfilm, 2012 |
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